Luftundichtigkeit eines nachträglich errichteten Dachgeschosses
Luftundichtigkeit eines nachträglich errichteten Dachgeschosses
Luftdichtigkeit
Bautechnische Beratung
Sendling-Westpark
Bei einem auf ein bestehendes Flachdach errichteten Dachgeschoss beklagen die Bauherren Zuglufterscheinungen. Die Luftdichtigkeit der Dachkonstruktion, insbesondere an den Anschlusspunkten zum bestehenden Flachdach, wurde mit einer Untersuchung mittel Wärmebildaufnahmen und Unterdruck begutachtet. Diese Untersuchung bestätigte die Vermutung, dass vor allem an den Anschlusspunkten der Dachkonstruktion Schwachstellen in der Luftdichtigkeit vorhanden sind.
Aufgabenstellung
Auf ein bestehendes Gebäude mit Flachdach wurde ein vorgefertigtes Dachgeschoss aus Fertigteilen aufgesetzt. Die Bauherren klagen über Zuglufterscheinungen. Die Luftdichtheit der Dachkonstruktion wurde daher mittels Infrarot-Thermografie in Verbindung mit raumsetigem Unterdruck (mittels einer Blower-Door) untersucht.
Feststellungen und Beurteilung
Die Luftdichtheit von Leichtbaukonstruktionen, wie der hier errichtete Dachaufbau, lässt sich sehr gut mittels Wärmebildern untersuchen. Hier werden erst Wärmebilder von allen raumseitigen Oberflächen der Umfassungsbauteile aufgenommen. Bei kalter Außenwitterung wird dann mittels einer so genannten Blower-Door ein leichter raumseitiger Unterdruck erzeugt. Kaltluft wird dann über die undichten Stellen von außen nach innen angesaugt, die raumseitigen Oberflächen kühlen an den betroffenen Stellen ab. Bei einem zweiten Durchgang werden dann nochmals Wärmebilder aufgenommen, die diese kalten Stellen zeigen.
Zusammenfassend zeigt der Vergleich der Wärmebilder vor und nach Anlegen des Unterdrucks, dass Luftundichtigkeiten am Dach vorhanden sind, insbesondere im Anschlussbereich der Dachschräge auf die Betonplatte des Fußbodens auf der Nord- und Südseite des Dachgeschosses, an einzelnen Anschlüssen der Geschossdeckenbalken des Dachgeschosses an die Dachschrägen, an einigen Fenstern in den Ecken, an einzelnen Anschlüssen der Luftdichtheitsschicht an die Fensterrahmen, am seitlichen Anschluss der Gaube im Wohnzimmer zur Verglasung auf der Südseite und umlaufend beidseitig am östlichen Giebelwandanschluss zum Mauerwerk. Mit diesem Verfahren kann also nicht nur festgestellt werden, ob unzulässige Luftundichtigkeiten im Sinne der DIN 4108-7 vorliegen, sondern auch recht genau, wo dies der Fall ist. Dies erleichtert dann auch die Sanierung.
Die Anschlüsse der Luftdichtheitsebene der Dachflächen an den oben genannten Stellen ist technisch mangelhaft hergestellt wurden. Die festgestellten Luftundichtigkeiten führen zu Zuglufterscheinungen und können auch erhebliche Folgeschäden, z.B. zu Kondensat- und Schimmelpilzbildung im Dachaufbau, führen.
Im Rahmen der Nachbesserung ist nach Öffnen der Konstruktion in den kritischen Bereichen (siehe oben) die Luftdichtheitsschicht auf konkrete Undichtigkeiten zu prüfen. Nach entsprechender Überarbeitung ist eine weitere Prüfung vorzunehmen (z.B. durch Prüfnebel bei Unterdruck), ob tatsächlich alle Undichtigkeiten in diesen Bereichen beseitigt wurden.