An einer Doppelhaushälfte wurden neue Fenster sowie neue Fensterläden eingebaut. Die Auftraggeber beklagen, dass die Fensterläden falsch herum eingebaut wurden, so dass sie auf der linken Seite, und nicht, wie beauftragt, auf der rechten Seite zuerst zu öffnen wären. Des Weiteren seien sie auch insoweit falsch montiert, als dass die Lamellen bei geschlossenem Zustand eine Neigung von oben außen nach unten innen aufweisen würden und dadurch die Fenster bei geschlossenem Zustand nicht vor Regen geschützt seien. Außerdem wurde bemängelt, dass die Bauteile in geschlossenem Zustand auf den Blendrahmen schlagen und klappern.

Aufgabenstellung

Es sollte festgestellt werden, ob die Fensterläden tatsächlich oben angegebene Mängel aufweisen und wie diese Mängel zu beseitigen sind.

Feststellungen an den Fensterläden

Vor Ort wurde festgestellt, dass die Läden tatsächlich auf der linken Seite zuerst zu öffnen sind und nicht, wie vertraglich vereinbart, von der rechten Seite. Die Lamellen weisen in geschlossenem Zustand tatsächlich eine Neigung von oben außen nach unten innen auf und schützen so das Fenster nicht vor Regeneinwirkung. Bei leichter Bewegung schlagen sie auf die Blendrahmen und erzeugen klappernde Geräusche. Der Verschluss der Fensterläden ist ein so genannter Ladenmittelverschluss (die Läden werden dann nur an einer Stelle mittg verbunden und nicht am Fensterrahmen selbst angedrückt), der wie beauftragt ausgeführt wurde.

Auswertung

Die Fensterläden schlagen bereits bei leichter Bewegung auf die Blendrahmen an. Nach Angabe des Beschlagherstellers bei einem Ladenmittelverschluss, wie er in diesem Fall vorliegt, nicht davon ausgegangen werden, dass keine Klappergeräusche entstehen. Ein Klappern kann z. B. durch eine Nachrüstung mit vom Hersteller vertriebenen „Uni-Ladenverschluss-Sets“ ausgeschlossen werden. Die Fensterläden werden mit diesem Verschluss oben und unten fest über Zapfen im Blendrahmen der Fenster gehalten. Zu beachten ist jedoch bei der Nachrüstung und Vorliegen von Lamellenläden, dass eventuell zusätzlich Distanzplatten eingebaut werden müssen, wenn die Lamellen etwas über die Fensterladenmaße vorstehen. Durch das Entfernen der heute vorliegenden Ladenmittelverschlüsse und Ersetzen durch Uni-Ladenverschlüsse verbleiben offene Bohrlöcher, die voraussichtlich nicht vollständig abgedeckt werden können. Für eine Überarbeitung des Verriegelungsmechanismus muss daher der jeweilige Fensterladen komplett ausgetauscht werden. Für einen höherwertigeren Verriegelungsmechanismus entstehen dabei jedoch auch höhere Kosten. Gemäß Auftragsbestätigung sind nur die preiswerteren Ladenmittelverschlüsse beauftragt worden. Technisch gesehen wären dann erst einmal „klappernde“ Fensterläden bestellt worden.

Bei allen Läden ist, entgegen der Auftragsbestätigung, der von innen gesehene linke Flügel zuerst zu öffnen. Es liegt ein Mangel im Sinne einer Abweichung von der vereinbarten Beschaffenheit vor.

In geschlossenem Zustand weisen die Lamellen der Läden eine Neigung von oben außen nach unten innen auf. Es liegt ein technischer Mangel vor.

Die Fensterläden sind von den Fensterladenhaltern zu demontieren und mit der richtigen Lage der Lamellen wieder einzubauen; damit ändert sich auch gleichzeitig, welcher Flügel zuerst geöffnet wird. Wenn die Fensterläden nach oben und nach unten hin im gleichen Abstand angebracht worden sind, so können die Läden relativ einfach von den Haltern abgenommen und auf der anderen Seite mit der richtigen Lage der Lamellen wieder montiert werden, ohne dass offene Bohrlöcher, die einen optischen Mangel darstellen, verbleiben würden. Werden die Läden umgedreht auf der anderen Seite des Fensters wieder eingebaut, so sind auch der Riegel und der Haken zu vertauschen, falls die Fensterläden nicht durch Uni-Ladenverschlüsse nachgerüstet werden. Dadurch, dass Haken und Riegel gleiche Befestigungspunkte aufweisen, ist hier nicht mit optischen oder technischen Problemen zu rechnen. Sollte der Abstand der Befestigungspunkte an den Fensterläden jedoch nicht jeweils gleich sein, müssen die Fensterläden ausgetauscht werden.